Die Geschichte des Heavy Metal

4. November 2021

Die Geschicht des Heavy Metal

Die Geschichte des Heavy Metal

Woher stammt der Name Heavy Metal?

Die Geschichte des Heavy Metal beginnt streng genommen bereits 1839 mit der Prägung des Begriffs. Es handelte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch erst einmal um einen rein chemischen Ausdruck, der eine Gruppe von Metallen beschreibt, die lose miteinander verwandt sind und als normalerweise giftig für den Menschen gelten - dazu gehören Blei, Eisen, Quecksilber und Lithium.

Mehr als ein Jahrhundert später taucht der Begriff Heavy Metal im Roman "The Soft Machine" von William S. Burroughs aus dem Jahr 1961 auf und bezieht sich auf eine der Figuren, die den Namen Uranus Willy trägt, aber den Spitznamen "The Heavy Metal Kid" erhält. In diesem Kontext steht es aber weniger in Verbindung mit Musik, sondern viel mehr mit einer selbstzerstörerischen Drogensucht der Figur.

Sechs Jahre später wurde der Begriff Heavy Metal durch einen klassischen Rocksong in Musik verwandelt: Im Klassiker "Born to be Wild" von Steppenwolf lautet der berühmte Text des Sängers: "I like smoke and lightning, heavy metal thunder".

Mit dem Begriff "Heavy" wurden bereits in den 60er Jahren kraftvolle und tiefgründige Konzepte beschrieben, was anscheinend auch Iron Butterflys Debütalbum "Heavy" inspirierte, aber der Begriff Heavy Metal gelangte erst durch Steppenwolf ins öffentliche Bewusstsein.

"Born To Be Wild" fängt die Essenz des Rock'n'Roll jener Zeit ein, sowohl textlich als auch musikalisch. Es spiegelt auch die Verbreitung der Idee des freien Menschen wider sowie die friedlichen Bewegungen gegen den Vietnamkrieg und die wachsende Desillusionierung gegenüber der Regierung.

Im Jahre 1970 wurde zum ersten Mal der Begriff "Heavy Metal" verwendet, um die Musik selbst zu beschreiben. Das geschah in einer Besprechung von Humble Pie's "As Safe As Yesterday Is" in der Zeitschrift Rolling Stone durch "Metal Mike Saunders".

Heavy-Metal-Guitarre

Heavy-Metal-Guitarre

Die Ursprünge des Heavy Metal

Wie die meisten anderen Musikstile entwickelte sich auch der Heavy Metal nicht nur an einem Ort, sondern an vielen Orten gleichzeitig. Angefangen von Kalifornien und New York über den Atlantik bis hin zum britischen Königreich breitete sich der neue Trend schnell aus. Vor allem durch Bands wie Cream, Blue Cheer, Iron Butterfly und Deep Purple entwickelte sich der Sound in vielerlei Hinsicht weiter.

Die wilden Anfänge

1968 kam das Räderwerk der Heavy Metal Musik erst so richtig in Gang. Bands aus der ganzen Welt begannen, Klänge zu kreieren, die den Weg für das ebneten, was wir heute Heavy Metal nennen.

Einer der Hauptschlüssel, die eine Band zu einer echten Heavy Metal Band macht, war von Beginn an ein wirklich solider Schlagzeuger. Alle Bands, die als ikonische Hard Rock/Heavy Metal-Bands verehrt werden, haben großartige Schlagzeuger. Leute wie Neal Peart von Rush, John Bonham von Led Zeppelin, Danny Carey von Tool, Dave Lombardo von Slayer und so viele mehr.

Schreiende Vocals, ein wildes Gitarrensolo über einem schweren, stampfenden Instrumentalteil und ein episches Ende, das immer schneller und manischer wird, während der Track seine sieben Minuten und mehr abrundet, sind typisch für den Heavy Metal geworden.

Led Zeppelin brachten schließlich ihr Debütalbum heraus, auf dem sich Heavy Metal mit Blues vermischten, was sich als äußerst gute Kombination entpuppte.

Kein Heavy Metal ohne Technik

Heavy-Metal-Musiker

Heavy-Metal-Musiker

In der Geschichte des Heavy Metal spielt, wie bei vielen anderen Musikrichtungen auch, die Technik eine entscheidende Rolle. Im Jahr 1962 entwickelte Jim Marshall, der "Vater der Lautstärke", seinen ersten Gitarrenverstärker. Die von Marshall entwickelten Verstärker waren viel lauter als herkömmliche Verstärker und ermöglichten eine Lautstärke, die nur von einem Stil wie Heavy Metal getragen werden konnte. Dank dieser neuen Technologie konnte eine Band überhaupt nur laut genug sein, um Hard Rock und Heavy Metal zu spielen. Denn wie wollte man einen Heavy Metal Sound bitte leise spielen?

Ab 1968 wurde eine weitere britische Ikone, der Orange Amplification, zu einem beliebten Verstärker für Bands wie Led Zeppelin, Fleetwood Mac, James Brown und BB King. Er erzeugte die nötige Lautstärke, um der Größe und den Anforderungen der Veranstaltungsorte gerecht zu werden. Der unverwechselbare, knackige Sound der Orange-Verstärker wurde zum Standard für britischen Rock.

Die Hochphase des Heavy Metal

In den späten 1980er Jahren begann die Entwicklung von Bands wie AC/DC, Metallica, Megadeth und Slayer, die sich gegen den Pop und den kommerziellen Einfluss des in den Vereinigten Staaten so beliebten Hair Metal wehrten und in den 1990er Jahren immer stärker wurden.

Im Trash Metal wurde beschlossen, die Kraft und Härte des ursprünglichen Heavy Metal beizubehalten, aber auch zu experimentieren und ein neues Extrem zu erreichen. Mit dem Aufkommen des Grunge beschlossen viele dieser Bands, sich dem Mainstream zuzuwenden, indem sie ihren Sound auflockerten, und Metallica und Megadeth brachen in den Mainstream ein. Mit ihnen wurde der Heavy Metal selbst zu einem Mainstream Phänomen, das nun nicht mehr nur riesige Konzerthallen füllte, sondern ganze Festivalplätze.

Doch der Rest des Trash-Zirkels wollte die Kraft und die verzerrten Sounds noch weiter treiben und fügte drastische Texte hinzu, die die härtesten und dunkelsten Gefühle ausdrückten. Dieser extreme Metal, repräsentiert durch amerikanische Bands wie Pantera, ebnete den Weg für das Aufkommen von Black Metal und Death Metal Mitte der 1990er Jahre.

Heavy Metal Konzert

Heavy Metal Konzert

 

Die Weiterentwicklung des Heavy Metal

Mit der Zeit entwickelten sich immer neue Unterarten, die „Metal“ von einem Musikstil in eine echte Subkultur oder besser in Oberbegriff einer ganzen Familie an Subkulturen verwandelte: Trash Metal, Death Metal, Doom Metal, Speed Metal, Folk Metal und viele weitere Variationen traten auf den Plan.

Da „Alternative Rock“ und Grunge bereits einen Großteil der Metal-Fangemeinde erobert hatten, mussten neue Bands das Genre auf den Kopf stellen und neue Alternativen erkunden. Symphonic Metal und Folk führten die Entwicklung des Genres in Nordeuropa an, und es waren die skandinavischen Länder, die Bands hervorbrachten, die sich für größere technische Virtuosität und beeindruckende Spielgeschwindigkeiten entschieden. Bands wie Nightwish, Therion und In Flames ließen sich von der nordischen und mittelalterlichen Mythologie inspirieren, um ihrer Musik einen epischen Klang zu verleihen. Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden und reicht heute sogar bis hin zu originellen Spielarten wie Pirate Metal, Wizzard Metal oder Dwarf Metal, die durch Filme, wie Harry Potter und Herr der Ringe inspiriert sind.

Diese kreative Explosion ließ das Interesse an Heavy Metal wieder aufleben, und zwar sowohl bei neuen Hörern als auch bei alten Fans, die in der Wiedervereinigung klassischer Bands wie Black Sabbath und Iron Maiden die Gelegenheit sahen, ein Musikgenre wiederzufinden, das verschwunden zu sein schien.

Eines der berühmtesten und zugleich sehr bezeichnenden Beispiele für die Popularität des Metal in der modernen Zeit, ist das Festival „Wacken“, das sich von einem kleinen Open-Air-Treffen von Untergrundbands binnen kurzer Zeit zu einem der größten Festivals in Deutschland entwickelte.

Heute ist Heavy Metal aus unserer Kultur nicht mehr wegzudenken. Es ist weit mehr als eine Musikrichtung. Für Viele ist es fast eine Philosophie oder eine Lebensweise, die sich neben der Musik auch im Kleidungsstil und in der gesamten kulturellen Identität widerspiegelt. Das brachte auch Heavy Metal Zeitschriften und Online-Magazine wie beispielsweise WROCK, sowie Filme und vieles mehr auf den Plan. Es gibt Autos und Architektur, die von Heavy Metal inspiriert sind und vieles mehr.

Heavy Metal Festival

Heavy Metal Festival

 

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